Abgeschickt von Nicole am 09 Februar, 2006 um 04:08:45:
Mit dem Alpine Express ging es von Jindabyne nach Cooma von Cooma mit dem Bus fast 6 Stunden in Richtung Melbourne. Den zweit heißesten Tag des Jahres haben wir damit zum Glueck im gut klimatisierten Bus verbracht. Jedes Aussteigen und laengerer Aufenthalt wurde zur Qual. Aber wir konnten ja jedes Mal zurueck. Der Bus sollte uns zur Bahnstation bringen, wo wir dann in einen Zug umsteigen sollten. Am Bahnhof angekommen, meint der Busfahrer: Der Zug ist nicht da, hier stimmt was nicht. Schnell hat sich rausgestellt, was nicht stimmte: Buschfeuer! Bestimmte Stationen konnten deshalb nicht mit Zug angefahren werden. Das gleiche Spiel bei den naechsten drei Bahnhoefen. Mittlerweile haben wir das Feuer oder die Auswirkungen davon gesehen: zunaechst riesige dunkle Wolken, die spaeter den Himmel rot und gelb gefaerbt haben. Und wir sind direkt drauf zu gefahren. Oh Mann! Der naechste Bahnhof hatte zum Glueck auch nen Zug und auch noch einen der nach Melbourne faehrt. Na, da wollen wir doch hin! Aber vorher gabs noch ein paar Eindruecke vom Feuer und den Loesch – Hubschraubern (sagt man das so?) sowie die Information, dass die Wasserbehaelter unter dem Hubschrauber aus Russland kommen. Ah ja!
Melbourne empfing uns im spaeten Abend, dunkel, kalt und windig. Aber zum Glueck war es ja nicht weit zu unserer Unterkunft, die wir ja schon gebucht hatten. Dort angekommen – schon etwas geschafft, da das Gepaeck doch langsam mehr wird – stehen wir vor der Rezeption und erklaeren, dass wir einchecken wollen. Aber so einfach ist das nicht, der Typ hinter dem Schalter findet unsere Namen nicht und fragt drei Mal, ob wir sicher sind, dass wir hier gebucht haben. Ja, eigentlich schon, aber nach drei Mal fragen und Buchung nicht finden, vielleicht doch nicht.
Gut, dann gibt es noch ein Backpacker mit aehnlichen Namen. Gleich um die Ecke! Bevor wir uns auf den Weg machen, fragt Jenny noch mal, ob sie 15 Bett Zimmer haben. Nein, haben wir nicht.
Ok, dann kann es hier wirklich nicht sein. Gehen wir zu dem anderen. Quer durch die Stadt, die nun schon in Sonntagabend Party Stimmung ist und quer durch das belebte Chinatown laufen wir jeder mit etwa 15 kg Gepaeck fast 7 Blocks BERGAUF!
Nur um das Hostel zu sehen und schon beim ersten Blick zu wissen, dass es das auch nicht ist. Aber ein Versuch ist es wert. Wir gehen also rein und klingeln den armen Rezeptionisten aus seiner Freizeit.
Eine Buchung hat er auch nicht von uns. Kann er ja auch nicht, wir sind mittlerweile sicher, hier nicht gebucht zu haben. Aber er hilft uns freundlicherweise, laesst uns das Internet benutzen und ruft sogar im Hotel an (da, wo wir vorher schon waren). Auf einmal haben sie 15 Betten Zimmer, aber eine Buchung koennen sie trotzdem nicht finden. Die Abteilung, die Online Buchungen bearbeitet, ist am Wochenende geschlossen. Ach?!
Wir also mit all unserem Gepaeck wieder die 7 Bloecke zurueck BERGAB zu diesem Hotel. Der Concierge (!), genauso unfreundlich wie beim ersten Mal, begruesst uns ohne Laecheln mit den Worten: Willkommen zurueck. Sind sie sicher, dass sie bei uns gebucht haben?
WAS? ICH HABE EINE BUCHUNGSBESTAETIGUNG!!! Aber zum boese sein, sind wir zu muede. Wir begnuegen uns, ihn mit Blicken zu toeten. Der Check-In dauert nicht lang, dafuer brauchen wir umso laenger, das Zimmer zu finden. Ein voll belegtes mehr als 10 Doppelstock-Betten großes Zimmer erwartet uns. Da war nicht viel Platz zwischen den Betten. Dafuer frische Waesche auf den Betten. Sogar mit Seife. Ok, vielleicht doch nicht so schlimm. Raus aus den Sachen, rein ins Bett, schlafen. Oder versuchen zu schlafen. Nicht so einfach, wenn das Licht an bleibt und so viele Leute da sind. Am naechsten Morgen wachen wir auf und koennen das Zimmer genauer anschauen. Immer noch voll, immer noch eng und jetzt sieht man auch den Schimmel an den Waenden.
Die erste Taetigkeit nach dem Fruehstueck sind ein paar Telefonate, um eine neue Unterkunft zu finden. Gegen 4 Uhr checken wir aus und laufen erneut mit all unserem Gepaeck quer durch Chinatown, um in das Backpacker von der Nacht zuvor einzuchecken. Was fuer ein Tag!